Milton Erickson Gesellschaft
Österreich

Therapeutischer „Widerstand“ als Ressource / Martina Gross

HYPNOSYSTEMISCHE STRATEGIEN IM UMGANG MIT STAGNIERENDEN THERAPEUTISCHEN PROZESSEN

Herausfordernd werden therapeutische Beziehungssräume vor allem dann erlebt, wenn
der gemeinsame Prozess zu stagnieren, scheint und „nichts weiter geht“. Ideen,
Methoden und gutgemeinte Interventionen stoßen bei der Klient:in auf sogenannten
Widerstand. Diese Phänomene beschäftigen die Psychotherapie schon seit ihren
Anfängen und jede Schule hat einen eigenen Zugang im Umgang damit. Aus
hypnosystemischer Sicht kann „Widerstand“ als ein wichtiger Anteil der Klient:in und
somit als Kompetenz bzw. Ressource verstanden werden. Er verweist auf, zumeist vor-
oder unbewusste Anliegen und Bedürfnisse, ohne deren Beachtung und sinnstiftende
Einbeziehung eine weitere Entwicklung im Kontext der psychotherapeutischer
Beziehung nicht oder nur erschwert möglich wird.
Das Seminar bietet in einer Verbindung von theoretische Inputs und praktischen
Übungen eine Vielzahl von Haltungen und hypnosystemischen Methodiken, die sich im
Hinblick auf die konstruktive Auflösung schwieriger, stagnierender und „widerständiger“
Therapieprozesse als hilfreich erweisen. Dadurch können gerade die als „schwierig“ und
„anstrengend“ erlebten therapeutischen Beziehungen so gefördert werden, dass eine für
Klient:innen und Therapeut:innen stimmige Weiterentwicklung möglich wird.
Die angebotenen Inhalte können in therapeutischen Kontexten in der Zusammenarbeit
mit Menschen mit sogenannten „schweren Störungen“ , solchen, die Erfahrung mit
längeren und unterschiedlichen therapeutischen Prozessen haben, sowie allgemein für
Situationen stagnierender Entwicklungen gewinnbringend genutzt werden.

DIDAKTIK

Die Seminarinhalte werden in kurzen Theorieeinheiten, Demonstrationen und
Übungseinheiten den Teilnehmer:innen vermittelt. Das Seminar ist so gestaltet, dass
auch Kolleg:innen ohne explizite hypnotherapeutische Weiterbildung von dem Seminar
profitieren können.

MÖGLICHE INHALTE

• Aufbau von erhöhter Neugier, gerade dort und dann, wenn es „anstrengend“,
schwierig und resignativ wird
• Wiedereinführung von Flexibilität und Zuversicht bei sogenannten Widerständen
• Konstruktive Umgangsformen mit Wiederholungserleben, sogenannten Rückfällen
und stigmatisierender Pathologisierung von Menschen
• Aufbau von Mut und Selbstwert in Situationen von überhöhten Selbst- und
Fremderwartungen
• Selbstcoachender Umgang mit Klient:innen, die bei Therapeut:innen Resignation,
Hilflosigkeit und Unmut auslösen
• Selbstabwertungstendenzen als Hinweis auf unbediente Anliegen und Bedürfnisse
• Erkenntnisse der modernen Gehirnforschung zum ressourcenorientierten Verständnis
von Widerstandsphänomenen und einem entwicklungsförderlichen Umgang damit

ZUR PERSON DER REFERENTIN

Martina Gross ist hypnosystemische Psychotherapeutin, klinische Psychologin und
Supervisorin. Sie arbeitet nach mehrjähriger Leitung des Klinisch Psychologischen
Dienstes der Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien seit 2011 in ihrer Praxis Wien.
Schwerpunkte ihrer Arbeit ist die Zusammenarbeit mit Menschen mit somatopsychischen
Symptomen, Angstsymptomatiken und anderen Lebensthemen, die es Menschen nicht
ermöglichen ihre Potentiale spürbar zu leben. Martina Gross ist Gründerin des Hypno-
Synstitut Wien, Lehrtrainerin der Milton Erickson Gesellschaft und Referentin auf
facheinschlägigen Kongressen hypnotherapeutischer und systemischer Gesellschaften.

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Datum

Okt 18 - 19 2024

Uhrzeit

Ganztags

Standort

Innsbruck

Veranstalter

MEI Innsbruck
MEI Innsbruck
E-Mail
office@mei-innsbruck.at
Webseite
https://www.mei-innsbruck.at/